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Behandlungsweise für künstliche Augen aus Glas

Verehrter Patient!

 

Künstliche Augen aus Glas ermöglichen Ihnen dank der naturgetreuen Nachbildung ein unauffälliges Tragen, einen problemlosen Sitz und damit ein sicheres persönliches Auftreten. Denken Sie aber bitte immer daran: Voraussetzung für ein angenehmes Tragen Ihrer Augenprothese ist die richtige Pflege und Behandlung. Diese ist äußerst einfach, wenn Sie folgende Hinweise genau beachten. Lesen Sie deshalb diese Information sorgfältig durch. Im Zweifelsfalle wenden Sie sich an Ihren fachkundigen Ocularisten. Er hilft Ihnen gerne weiter.

  • Eigenschaften Ihrer Augenprothese

  • Behandlung der Augenprothese

  • Einsetzen der Augenprothese

  • Herausnehmen der Augenprothese

  • Tragedauer der Augenprothese

  • Abschließend einige Hinweise

     

Eigenschaften Ihrer Augenprothese 

Ihre Augenprothese ist eine Einzelanfertigung, die für Ihre Augenhöhle individuell hergestellt und angepasst wurde. Als Material wurde Kryolit-Glas verwendet, ein hochwertiges Spezialglas, das in Deutschland seit ca. 1850 in der Glasaugenherstellung bekannt ist.
Nach wie vor erweist sich Kryolit-Glas im Bereich der Augenprothetik als äußerst vorteilhaft, da es frei von jeglichem Bleigehalt ist. Diese Eigenschaft garantiert wegen der sehr widerstandsfähigen Oberfläche des künstlichen Auges gegenüber der stark ätzenden Tränenflüssigkeit eine optimale Schleimhautverträglichkeit.
Künstliche Augen aus Glas werden hohl oder als sehr dünne Schalenprothesen gefertigt. Die jeweilige Prothesenart muss von Ihrem Ocularisten je nach Beschaffenheit Ihrer Augenhöhle bestimmt werden. Die guten Trageeigenschaften Ihrer Prothese ermöglichen Ihnen einen optimalen Bewegungsspielraum bei Arbeit, Freizeit und Sport. So können Sie z. B. mit Ihrer Prothese Schwimmen gehen. Wegen möglicher Wasserverunreinigung sollten Sie allerdings vorsichtshalber eine Schwimmbrille benutzen.


 

Behandlung der Augenprothese

Die Prothese sollte täglich gründlich gesäubert werden. Verwenden Sie dafür nur klares, lauwarmes Wasser. Von heißem oder zu kaltem Wasser ist dringend abzuraten, da extreme Temperaturschwankungen das Material in seiner Haltbarkeit beeinträchtigen können. Ebenso ist eine Behandlung mit ätzenden Flüssigkeiten oder der Reinigung der Oberfläche mit harten Gegenständen zu unterlassen.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann das künstliche Auge ca.10 Minuten eingeweicht werden. Dafür empfiehlt sich eine Kochsalzlösung (1 Teelöffel Kochsalz auf ein Liter abgekochtes oder destilliertes Wasser). Auch keimtötende Flüssigkeiten können zur Reinigung verwendet werden - fragen Sie Ihren Ocularisten. Vergessen Sie nicht, die Prothese danach wieder gründlich abzuspülen.
Wird das künstliche Auge nicht getragen, dann bewahren Sie es in einem geschlossenen Behälter trocken auf.

Bitte beachten Sie: Das künstliche Auge darf grundsätzlich
nicht in Wasser aufbewahrt werden!

 

Die Frage, ob das Kunstauge Tag und Nacht getragen werden kann, sollte unbedingt in Absprache mit Ihrem Ocularisten von Fall zu Fall entschieden werden.

 

Einsetzen der Augenprothese

Bitte beachten Sie: Zur Vermeidung von Beschädigungen Ihrer Prothese sollte das Einsetzen und Herausnehmen des künstlichen Auges grundsätzlich über einer weichen Unterlage (z. B. Handtuch) erfolgen. Vorsicht ist über dem Waschbecken, über Fliesen oder auf Steinfußböden geboten!

Vor dem Einsetzen muss die Prothese gründlich gesäubert werden. Um das Einsetzen zu erleichtern, sollte das künstliche Auge in jedem Falle vorher etwas angefeuchtet werden.

Bitte beachten Sie: Bei normalen Prothesen zeigt der kurze Teil zur Nase (vgl. Abbildung).
Dies muss aber nicht die Regel sein, da viele Prothesen in ihrer Formgebung von diesem Schema abweichen.

 

Das Einsetzen erfolgt, indem Sie die Prothese zunächst unter das angehobene Oberlid schieben und es in dieser Stellung festhalten. Ein geringes Herunterziehen des Unterlids lässt das künstliche Auge in seine endgültige Lage hinter das Unterlid gleiten. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, den Sitz Ihrer Prothese durch einen leichten Fingerdruck auf das Auge zu korrigieren, damit eventuell mit eingesetzte Luft entweichen kann.
Auf Ausnahmen beim Einsetzen Ihrer Augenprothese wird Sie Ihr Ocularist bei der Anfertigung besonders hinweisen.

 

 

Herausnehmen der Augenprothese

Denken Sie bitte auch beim Herausnehmen der Prothese immer an eine weiche Unterlage, damit das künstliche Auge beim Herunterfallen nicht beschädigt wird.
Das Herausnehmen der Prothese erfolgt im allgemeinen mit Blickrichtung nach oben. Drücken Sie das Unterlid soweit herunter bis der untere Rand der Prothese frei liegt. Dann schieben Sie die Spitze Ihres Zeigefingers unter den unteren Rand der Prothese und fassen mit dem Mittelfinger auf das künstliche Auge, um es nach unten aus der Augenhöhle herauszunehmen. Gegebenenfalls kann das Herausnehmen auch mit dem Daumen und Zeigefinger erfolgen.
In besonderen Fällen kann das Herausnehmen mit Hilfe eines speziellen Instruments (Häkchen oder Sauger) erforderlich sein. Ihr Ocularist wird Sie darüber individuell beraten.

 

Bitte beachten Sie: Wenn Sie am Auge reiben oder wischen, dann stets in Richtung zur Nase. Wischen Sie in umgekehrter Richtung - vor allem am Unterlid -, dann könnten Sie die Prothese verdrehen oder herausdrücken.

 

Tragedauer der Augenprothese

Die Abnutzung des künstlichen Auges ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B.: Umwelteinfluss, Beschaffenheit der Augenhöhle, Stärke der Absonderung, mangelhafter Lidschluss usw.
Jegliche Augenprothese unterliegt aufgrund der Einwirkung der zersetzenden Tränenflüssigkeit einer natürlichen Abnutzung. Dank des sehr widerstandsfähigen Materials ist die Tragedauer künstlicher Augen aus Glas relativ lang. Sie beträgt 1-2 Jahre. Ist der Prothesenträger jedoch erhöhten Umweltbelastungen ausgesetzt, so kann die Tragedauer erheblich gemindert werden.
Ein abgetragenes künstliches Auge verursacht Beschwerden in der Augenhöhle. Die rau gewordene Oberfläche der Prothese kann die Augenhöhle stark reizen. Erstes Anzeichen für eine notwendige Erneuerung Ihrer Prothese ist ein erhöhter Tränenfluss. Die Augenhöhle rötet sich und im weiteren Verlauf kann es zu dickflüssiger, gelblicher Absonderung kommen. In diesem Stadium muss bereits augenärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um ein Übergreifen der Entzündung auf die gesamte Augenhöhle zu vermeiden.
Eine regelmäßige Kontrolle der Augenhöhle durch Ihren Augenarzt und die jährliche Erneuerung der Augenprothese durch den fachkundigen Ocularisten gewährleistet Ihnen ein problemloses Tragen Ihres künstlichen Auges.


 

Abschließend einige Hinweise

  • Ihre Augenprothese ist eine Ihrer Augenhöhle individuell angepasste Einzelanfertigung. Sollte dennoch eine Änderung (Korrektur) an Ihrer Prothese notwendig sein, müssen Sie sich umgehend an Ihren Ocularisten wenden.

  • Vereinbaren Sie stets vorher einen Termin für die Anfertigung Ihrer Augenprothese

  • Eine Reparatur an einer beschädigten Prothese ist nicht möglich.

  • Sollte das künstliche Auge einmal zerbrechen, dann heben Sie bitte möglichst alle Bruchstücke als Vorlage für eine Neuanfertigung auf.

  • Eine optimale Anpassung Ihrer Prothese ist nur bei persönlichem Erscheinen möglich. In besonderen Fällen berät Sie Ihr Ocularist.

Augeninstitut Hellbach
Achim Hellbach

Burgstraße 6-8
65183 Wiesbaden

 

Tel.: 0611-523248
Fax: 0611-5290376

E-Mail:
info@augeninstitut.de

 

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Dienstag und Donnerstag  
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